Mitgefühl und wie Dyaden uns dabei helfen können

Manchen Menschen, mir zum Beispiel, fällt es schwer sich alleine den Raum zur Meditation oder Selbstfürsorge zu nehmen.

 

Das Beisein und die Verabredung mit einer anderen Person, erleichtert es uns, uns die Zeit wirklich zu nehmen und uns zu erlauben, uns um uns selbst und damit auch um andere zu kümmern.

 

Deshalb möchten wir unserer Community einen Raum zur Verbindung mit sich selbst und anderen zur Verfügung stellen. Wir bieten regelmäßig Termine zur gemeinsamen Dyade an.

Was ist eigentlich Mitgefühl

Schaut man in den Duden findet, man für Mitgefühl folgende Definition: „Anteilnahme am Leid, an der Not, o. Ä., anderer.“.

 

Für mich ist Mitgefühl der Schlüssel zu viel mehr geworden. Mitgefühl für andere bedeutet für mich, einer Person meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, ihr zuzuhören ohne eine Lösung für sie finden zu müssen, ihr zugewandt und wohlwollend beizustehen, ohne dabei an meine eigenen Geschichten und Sorgen zu denken. Ich fühle mit der Person, ich begleite sie und halte sie durch meine Präsenz und helfe ihr damit, für sich Klarheit zu gewinnen und Entspannung zu erlangen.

 

Das Gleiche kann ich auch für mich selber tun. Ich kann meinen Sorgen, Gedanken, Ängsten meine vollkommene Aufmerksamkeit schenken, ich kann mir zuhören, ohne mich dabei selber zu verurteilen und Lösungen finden zu müssen, ich kann mir gegenüber wohlwollend sein, mir Selbstmitgefühl schenken und damit für mich Klarheit und Entspannung gewinnen. Ich kann mit mir umgehen, wie ich mit einer Freundin umgehen würde.

 

Mitgefühl bzw. Selbstmitgefühl ist in der Gewaltfreien Kommunikation der Schlüssel zu einem tiefen wahrhaftigen Kontakt mit sich selbst und anderen. Wenn ich es schaffe in einer mitfühlenden Haltung zu verweilen, erkenne ich, dass alle Menschen immer versuchen ihr Bestmögliches zu geben, auch wenn wir mit ihren Handlungen oder Worten nicht einverstanden sind.

Die Dyade eine Mediation zu zweit

Bei einem Training für Achtsame Kommunikation habe ich zum ersten Mal die Übung der Bedürfnis-Dyade kennengelernt. Ich war sofort begeistert und berührt.

 

Geprägt und weltweit verbreitet hat diese Übung, Robert Gonzales, einer der bekanntesten Trainer für Gewaltfreie Kommunikation.

 

Die Dyaden sind eine Meditation, die man im Austausch zu Zweit macht. Zwei Personen sitzen sich gegenüber (online oder offline), im Wechsel spricht eine Person über alles was bei ihr hochkommt, Gefühle, Bedürfnisse, Gedanken, Bilder und die andere Person hört ihr aufmerksam zu. Es können Fragen als Leitfaden dienen oder der Fokus auf bestimmte Gefühle oder Bedürfnisse oder man forscht einfach „nur“, was gerade präsent ist. 

Obwohl die zuhörende Person überhaupt kein Feedback gibt, hält sie dennoch den Raum mit ihrer Präsenz und die sprechende Person kann sich die Zeit nehmen ganz bei sich zu sein und fühlt sich gesehen, gehört und angenommen.

 

Dies führt dazu, ganz achtsam in sich zu lauschen und einen Zugang zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu bekommen, zu dem, was uns wirklich bewegt. Wir öffnen uns und entwickeln Mitgefühl für uns und unser Gegenüber.

 

Wir können Mitgefühl und Selbstmitgefühl trainieren

In der bisher größten Mitgefühls-Studie (ReSource-Project) wurde festgestellt, dass Dyaden unser Mitgefühlszentrum im Gehirn trainieren (so wie Sport unsere Muskeln trainiert). Regelmäßige Dyaden helfen uns selbst und anderen mehr Mitgefühl und Verständnis entgegenbringen zu können! In dieser Studie wurde auch festgestellt, dass es einen Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl gibt.

 

Empathie bedeutet, das Leid des anderen selber so zu spüren, als wäre es unser eigenes Leid und befeuert im eigenen Körper auch den Stress, der damit einhergeht. Mitgefühl wiederum heißt auch, das Leid des anderen mitzufühlen, aber es nicht als das eigene anzunehmen. Wir sind für den anderen da, leiden aber selber nicht mit.

 

Ich glaube fest daran, dass Mitgefühl uns allen hilft, uns mit uns und anderen tiefer zu verbinden und die Welt damit ein wenig besser zu machen.

 

Machst du mit?

PHOTO by Soroush Karimi : Unplash

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